Testimonial

  • A8234b7866a90aa1096f8399be3a8996fe1207c6
    Takealook79

    Geschätzte Bikerinnen und Biker

    Um ein neues Motorrad ausgiebig auf Herz und Nieren zu testen, gibt es bekanntlich viele Wege. Dieses Jahr habe ich mich dazu entschlossen, dies mittels der Granite Rider Tour (http://www.graniterider.com) zu vollziehen. Bei der Granite Rider Tour muss man innert 48h, 12 vorgegebene Schweizer Pässe befahren. Dabei legt man über 1'000km zurück. Eines kann ich vorwegnehmen, eine gute körperliche Verfassung, eiserner Willen und genügend Sitzfleisch erleichtern die Aufgabe ungemein.

    Am Samstagmorgen, 28.07.18 ging es um 05:50 Uhr los. In Davos und Umgebung schien es mir, als ob die meisten Bürger noch schlafen würden. Auf dem Flüelapass war ich gefühlt der einzige Biker zu dieser Tageszeit. Kein Wunder, wenn man am Wochenende nicht arbeiten muss, gibt es ja auch fast keine Gründe, um so früh auf den Schweizer Passstrassen unterwegs zu sein. Kurz vor Samedan zeigte das Thermometer 9 Grad an. Trotz der zahlreichen hitzigen Tage in den vergangenen Wochen definitiv zu kühl, wenn man mit Sommerausrüstung unterwegs ist. Aber Hauptsache kein Regen; dieser erwartete mich jedoch am Nachmittag. Der Julierpass war mir von diversen Motorradausflügen bestens bekannt. Von Thusis aus ging es Richtung St. Bernardino Pass. Auf der Passhöhe gönnte ich mir ein Glas Cola und einen gefühlt 2 Tage alten Nussgipfel. Das Ganze zum Schnäppchenpreis von CHF 10.-. Die Gastgeber werden mich so schnell nicht wiedersehen; getreu dem Motto "das erste und letzte Mal".

    Die Fahrt durchs Tessin war wie fast immer angenehm und deutlich wärmer als im Engadin und auf den bereits erfolgreich gemeisterten Passhöhen. Insbesondere meine Fingerspitzen wussten dies sehr zu schätzen, da diese allmählich "auftauten". Gerne hätte ich noch ein "Grotto" aufgesucht, aber aus Zeitgründen musste ich dieses Vorhaben über Bord werfen.

    Den Lukmanierpass bin ich auch schon des Öfteren gefahren, jedoch in den meisten Fällen in der Fahrtrichtung Graubünden – Tessin. Ein Pass, der mir immer schon gefallen hat. Auf der Bündner Seite hatte es inzwischen leicht angefangen zu regnen, aber zu wenig stark, so dass ich die Reise ohne Regenschutz nach Disentis fortsetzen konnte. In Disentis habe ich im Restaurant "La Furca" zu Mittag gegessen. Ein Restaurant, welches ich wirklich empfehlen kann. Freundliche Gastgeber und eine tolle Küche.
    Der Himmel war zu diesem Zeitpunkt auch schon klarer und weniger Wolken überzogen. Realistisch betrachtet, musste ich also mit Regen rechnen, wollte diesen aber (noch) nicht wahrhaben. Über den Oberalppass sowie über Teile des Furkapasses "donnerten" vier Harley-Davidson Biker mit ihren V2-Maschinen und St. Galler Kennzeichen vor mir über die Passstrasse. Dieses Schauspiel hat mich so fasziniert, dass ich diesem länger als eigentlich geplant, zugeschaut habe. In Andermatt angekommen, erinnerte ich mich beim Vorbeifahren an einem Kasernenareal an die strenge Gebirgswoche während meiner Zeit in der Offiziersschule; man bedenke, dass ist nun auch schon über 18 Jahre her.

    Da mich der Kanton Wallis mit Regen begrüsste, galt es nun auch für mich, einen Regenschutz anzuziehen. Bis zu diesem Zeitpunkt durfte ich Temperaturen von 9 Grad bis knapp 28 Grad erleben. Wind, Regen und Sonne und das in einem Zeitfenster von zirka 8 Stunden. Die Schweiz und Ihre Alpen können sich sehr vielseitig präsentieren. Zudem musste ich feststellen, dass die Durchfahrt des Kanton Wallis von Obergoms bis Saint-Maurice doch mehr Zeit in Anspruch genommen hatte, als vorgängig angenommen. Da das Motorradfahren im Regen nicht wirklich ein Genuss ist – für mich zumindest - versuchte ich wo immer möglich auf die Autobahn auszuweichen; Pech nur, dass ein Autobahnabschnitt gesperrt war und erst ab Sion Richtung Martigny Autobahn anstelle Hauptstrasse angesagt war. Wie es der Zufall wollte, konnte ich mich auf einem Autobahnparkplatz des Regenschutzes entledigen. Exakt zu diesem Zeitpunkt war ich der einzige Biker, welcher diese Gelegenheit nutzte, wieder auf "Trockenbetrieb" zu wechseln. Im Nachhinein nicht wirklich verwunderlich. Die Zwischenstation respektive das Hotel, welches ich im Vorfeld dieser zweitägigen Tour evaluiert hatte, war zum Greifen nahe. Hätte ich mich nicht im für mich unbekannten Territorium im Raum Aigle verfahren. An dieser Stelle kann ich erwähnen, dass es nicht das erste und letzte Mal auf dieser Route war, wo ich mich verfahren sollte.

    Im Hotel "du Cerf" in Le Sépey angekommen, musste die Dusche noch einwenig auf mich warten. Als überzeugter Naked Bike Fahrer verfügt man bekanntlich nicht über Seitenkoffer/-taschen etc., so dass ich mich zuerst noch ca. 15min mit der Gepäck-Demontage beschäftigen durfte. Die Dusche sollte aber nicht der Einzige Ort der Erholung bleiben, da das Hotel auch über einen kleinen Wellnessbereich verfügte, liess ich es mir nicht nehmen, die Infrastruktur ausgiebig zu nutzen. Ich weiss nicht, wann ich mich das letzte Mal so sehr über einen Sauna- und Dampfbad Besuch gefreut habe. Das sehr gute Nachtessen hat mir trotz nicht bestelltem Dessert den Abend versüsst. Es muss glaube ich nicht speziell erwähnt werden, dass ich in der Nacht auf Sonntag sehr gut geschlafen habe. Neben dem Hotel hätte ein (Rock-)Konzert stattfinden können und ich hätte mit grosser Wahrscheinlichkeit gleich gut genächtigt.

    Laut Wetterprognose war der Sonntag voll von Sonnenschein und geringem Regenrisiko. Die Wetterpropheten sollten Recht behalten. Der Sonntag war definitiv ein Traumtag. Da mir keine Zeit blieb, um ausgiebig zu frühstücken, war ich um 09:00 Uhr schon wieder auf Achse. Rückblickend hätte ich mir mehr Zeit nehmen können, da ich mich schon zu Beginn wieder einwenig verfahren hatte. Keine Ahnung warum ich mich in Leysin inmitten einer Marathon Veranstaltung wiedergefunden habe, aber bedingt unterhaltsam war es trotzdem. Nur ein Steinwurf weiter entfernt, lag "Les Diablerets", wo man das ganze Jahr Skifahren könnte. Der "Col des Mosses", welcher den Kanton VD mit dem Kanton FR verbindet, war an diesem Vormittag angenehm stark frequentiert. Auf der Passhöhe fand ebenfalls eine Veranstaltung statt, welche aber eher einer lokalen Marktveranstaltung zugeordnet werden konnte.

    Die dritte und letzte kleine "Irrfahrt" fand im Raum Bulle statt. Auf dem Jaunpass fuhr eine Honda Goldwing vor mir. Ich kam fast nicht mehr zum Staunen heraus; dieses knapp 350kg schwere Gefährt lässt sich anscheinend von einem erfahrenen Biker sehr, sehr sportlich die Passstrasse rauf und runter bewegen. Auf der Verzweigung unten angekommen, gönnte ich mir einen kurzen Abstecher nach Gstaad; per Zufall fand gerade das Tennis Finalspiel der Herren statt. Die Strecke zwischen Schönried und Wimmis war stark befahren, so dass es Zeit gab, die Landschaft punktuell vermehrt wahrzunehmen.

    Am Thunersee angekommen musste ich als Bündner feststellen, dass diese Region wahnsinnig schön zu sein scheint. Ein richtiges "Bijou"; tolle Kulisse, geniales Wetter und viele Sonnenhungrige auf der Suche nach einer Abkühlung. Wie gerne hätte ich an einem der zahlreichen Strand-Cafés einen kurzen "Boxenstopp" eingelegt und das kühle Nass aufgesucht. Aber der strenge Zeitplan war gnadenlos; die sichere Weiterfahrt hatte oberste Priorität. Auf der Fahrt Richtung Sustenpass merkte man verkehrstechnisch, dass auf dem Brünig ein Schwingfest durchgeführt wurde. Auch dieses wäre sicherlich ein Besuch wert gewesen.

    Kurz nach den ersten paar hundert Metern auf dem Sustenpass musste ich jedoch eine leichte Köstlichkeit und etwas zu trinken zu mir nehmen. Meine Wahl fiel auf das Gasthaus "Hotel Restaurant Terrasse – das Rösti Restaurant". Tolle Leute, gastfreundlich und eine sehr gute Auswahl an Speisen erwarteten mich. Per Zufall kam ich mit einem Lamborghini Huracan Fahrer ins Gespräch. Die Liebe zu Pferdestärken kann vielseitig sein. Ob 2- oder 4-Rad Fahrer; Emotionen können "Brücken" schlagen. Gerne hätte ich das Angebot angenommen und den Sustenpass mit dem V10-Triebwerk aus 5.2 Litern Hubraum und 610 PS in Angriff genommen, aber wie der aufmerksame Leser vielleicht erahnen kann, fehlte mir die Zeit dafür und diese Zeit hätte ich mir sehr, sehr gerne genommen. Gefühlt waren alle Biker aus der Schweiz und den Nachbarsländern auf dieser Passstrecke unterwegs. Weniger wäre hier mehr gewesen, aber man kann auf diesem stark befahrenen Pass keine Exklusivität erwarten.

    Auf der Fahrt Richtung Wassen war das eine oder andere Motorrad Überholmanöver zu beobachten, welches glücklicherweise glimpflich ausging, aber so nie und nimmer hätte stattfinden dürfen. Durchgezogene Sicherheitslinien und fehlende Kurveneinsicht stellten für einzelner Biker kein Hindernis dar, das vorausfahrende Fahrzeug zu überholen. Diese Art von rücksichtslosen Motorradfahrern gehört nicht auf Schweizer Strassen. Zum guten Glück fährt die Mehrheit mit Kopf und hält sich an die Verkehrsregeln. Im Kanton Uri angekommen, wusste man, dass man die Autobahn peinlichst vermeiden sollte, da dort Stau angesagt war.

    Auf dem Weg Richtung Klausenpass begegnete ich zwei Bikern aus England. Eines der Motorräder entsprach nahezu 1:1 dem Fortbewegungsmittel meiner Wahl. Ich würde lügen, hätte es mich nicht einwenig mit Stolz erfüllt, einen Englänger auf dem Produkt "meiner Wahl" zu sehen. Der Klausenpass wird mir noch lange in Erinnerung bleiben und zwar aus folgenden zwei Gründen:
    - Gefährliche Streckenabschnitte (nur 2.3m breit und mit sehr einfachen Mitteln auf der Strassenrandseite begrenzt, welche mehrere 100m abfallen), welche für mich als "Höhenangst" geplagter zusätzlich eine Herausforderung darstellten
    - Der Zustand der Strassen sowie die Vielfalt an Strassenbelägen auf der Glarnerseite ist konkurrenzlos an letzter Stelle aller befahrenen Pässe; man kann durchaus von einer Zumutung sprechen

    Im Linthal angekommen ging es nach einem kurzen Boxenstopp weiter Richtung Wasserfluh und Schwägalp. Dieser Streckenabschnitt war mir bereits bekannt und verlief problemlos. Die restlichen Kilometer bis nach Hause waren anstrengend, da man geistig die Route kannte und genau wusste, wie lange es noch ungefähr dauern würde, bis man vom Motorrad runtersteigen und das Bike in der Garage einstellen konnte. Zuhause angekommen, war die Erleichterung gross und der Drang nach einem (Perskindol-)Bad äusserst stark.

    Zu guter Letzt ein kleines Fazit. Mehr als 10 Kantone (GR, TI, UR, VS, VD, FR, BE, GL, SG, AR) wurden befahren. Mit einem 17.5 Liter Tank sucht man zwangsläufig des Öfteren eine Tankstelle auf. Die Restaurantbesuche beschränkten sich auf Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Dabei durfte ich als Bündner Biker in ausserkantonalem Territorium nicht nur Deutsch oder Romanisch sprechen. Mein Schulfranzösisch und im Notfall Englisch kamen zum Einsatz. Ein wirklich toller Pass auf dieser Strecke ist der Sustenpass. Diesen werde ich sicherlich noch das eine oder andere Mal aufsuchen, aber die Chance, dass dort ein Lamborghini zur freien Verfügung auf mich wartet, ist eher klein einzustufen.

    Definitiv nicht meine erste Wahl bei den Pässen ist der Klausenpass, dies aufgrund einzelner sogar gekennzeichneter "gefährliche Strecke" Abschnitte sowie der katastrophale Zustand der Strassen auf Glarner Kantonsseite. Eine Sanierung wäre hier schon längst überfällig, aber es handelt sich hierbei ja nur um eine Passstrasse, so dass sicherlich noch sehr viel Zeit verstreichen wird, bis eine Sanierung eventuell mal ein Thema sein könnte.

    Meine linke Hand kam nicht nur beim Kuppeln zum Einsatz, sondern auch beim Grüssen anderer Töfffahrer. Über beide Tage hinweg betrachtet, summierte sich diese Aktion. Über die Dauer von 37h und 1'050 gefahrenen Kilometern kam die Zeit zu kurz, die Natur mit all ihren schönen Seiten zu erkunden respektive einzelne Orte zu besichtigen. Alles in allem konnte ich sehr viele und schöne Momente / Erinnerungen mitnehmen und mein Verständnis für die Schweiz mit all ihren Kantonen, Pässen, Seen etc. positiv erweitern. Für all diejenigen Biker unter euch, welche sich jetzt fragen, ob man sich so etwas antun sollte, habe ich eine klare Antwort. JA! Gerne wieder, aber für mich frühestens im 2019 wieder, da jetzt ein paar Tage Erholung angesagt sind.

    Euch allen weiterhin gute und sichere Fahrt.

  • Be5ef14dbce7c3d352f91f2dffced622401f8d99
    Ironbutt

    Hallo zusammen,
    Zu zweit haben wir die Tour am 27 & 28.7. unter die Räder genommen und sehr genossen. Nach anfänglicher Diskussion, ob wir lieber sehr früh starten sollen um den Verkehr zu vermeiden, haben wir uns dagegen entschieden: die Tour ist zu lang, früher oder später gelangt man doch in den Verkehr. Daher gemütlich gefrühstückt und gegen 8 Uhr morgens von Bilten Richtung Klausen losgefahren. Alle 2 Stunden ein kurzer Rast, um den Flüssigkeitsvorrat aufzufrischen.
    Obwohl ich bevorzugt im Ausland mit dem Motorrad unterwegs bin (in der Schweiz verdirbt mir die Verkehrsdichte und staatliche Wegelagerei die Lust am Fahren), konnte ich auf dieser Route viele schöne Flecken (wieder-)entdecken, die ich in baldiger Zukunft gerne wieder anfahren werde. Insbesondere Fribourg und Waadt sowie das Toggenburg waren ein Genuss - nebst den immer wieder einmaligen Pässen natürlich. Weniger prickelnd waren die Passagen im Wallis, wo wir Feierabend- und Ferienverkehr zusammen erwischten - eine durchgehende Autokollonne.
    Herzlichen Dank an Kurt und alle, welche diesen Anlass organisiert haben und betreuen - da steckt viel Arbeit dahinter, aber es hat sich gelohnt!
    Und falls es eine Fortsetzung geben sollte, eine mögliche Idee für die Routenführung: "einsame, weniger bekannte schöne Strecken durch die Schweiz, der Weg ist das Ziel". Ansätze dafür gäbe es vermutlich überall, z.B. im Baselbiet, Zürcher Oberland, Engading, Fribourg, usw.)
    Allen weiterhin gute und sichere Fahrt

  • 8be444e54c42193be64cc684379cc2d036ce387f
    Patrik

    Hallo
    Seit Mittwoch bin ich also auch einer dieser begeisterten Rider, die bestätigen können, wie toll die Landschaften in der Schweiz sind und dass die Kurven unserer Pässe das Herz eines Bikers höher schalgen lassen. Eigentlich wollte ich schon am WE vom 7./8. Juli die Tour machen. Das Wetter war traumhaft. Ich startete mit meiner Speed Triple R94 bei Herisau und genoss Schwägalp, Julier und Furka - Heimspiel, ich bin öfters im Engadin. am San Bernardino spürte man schon ein wenig den Ferienverkehr, aber ich kam entspannt in Mendrisio an, wo ich am Abend ein Konzert von Stanley Clarke besuchte. Es blieb sommerlich warm bis Mitternacht. Am nächsten Tag den Lukmanier hoch, aber plötzlich waren da Heerscharen nicht nur von Motorrädern, sondern auch Autos. Mehr Verkehr auf dem Oberalp als auf einer Autobahn. Dabei sollte der Ride ein Genuss sein. So kehrte ich über den Klausen heim und wartete auf das nächste Schönwetterfenster ohne Termine.
    Am Dienstag 24. Juli war es so weit. Wieder super Wetter angesagt. Nach dem Mittagessen startete ich, diesmal in umgekehrter Richtung. Wasserflue und Klausen noch ziemlich befahren. Und dann wurde es besser und besser. Der Susten mit grandiosen Ausblicken und freier Bahn. Langsam kommt das Feeling. Es ist nicht nur Fahren, sondern eine Trance, eine spirituelle Erfahrung oder wie man es nennen will: Du bist eins mit deinem Bike, der Strasse, der Natur, der Umgebung. Jaunpass und Col des Mosses sind grossartig. Das Vallis hinauf zaubern die Wolken und die Sonne verzaubernde Bilder an den Himmel.
    Nach einer kurzen Nacht in Goms starte ich an 25. Juli um 5:15 Uhr. Die Strasse gehört mir. Ich fahre bei samtigem Morgenlicht die Furka hoch und geniesse die weichen Töne der Felsen und Berge. 5:40 Uhr auf der Furka kannst du ganz enspannt geniessen, auch den Oberalp etwas später. Der Werkverkehr beginnt erst nach dem Lukmanier, aber nach drei phantastischen Pässen bin ich tiefenenspannt. Wieder die Kurven, die Aussicht, die Sonne geniessen. San Bernardino, Julier, Flüela, ich sauge alles in mich auf. Manchmal fühle ich mich unendlich verwöhnt!
    Nach nicht ganz 24 Stunden bin ich zurück. Kurt, der Ride ist genial und ich warte auf neue Ideen und Vorschläge. Aber einige Ideen mit Österreich und Südtirol habe ich selber im Kopf. Und den Granite Ride mache ich wieder. Ganz sicher!

  • 6c0f51ce5f06019816c5d0e07de638991e601c8d
    Schmedi

    Hallo zusammen.
    Eigentlich habe ich gedacht, ich bin in der Schweiz in meinen vielen Motorradjahren schon einiges "abgefahren" . Die Granite Tour hat mir aber gezeigt, dass da doch noch einiges möglich ist in unserer schönen Schweiz. Den Einstieg in die Tour morgens um 06.00 Uhr am Klausenpass war genial. Kein einziges anderes Fahrzeug bis bald nach Glarus.....sensationell. Das Wetter war perfekt. Ich habe mich leider im Gebiet Appenzell etwas verfahren, da die .gpx Tourdatei seine liebe Mühe mit meinem Garmin hatte. Na ja, ein guter Eidgenosse sollte ja eigentlich wissen wo lang,-)
    Es war schon erstauntlich, unsere Schweiz, auf den Pässen um 14 Grad und zwischen Bellinzona und Biasca 38! Grad. Die Übernachtung in Disentis im Hotel Pazzola war mit "Schweizer Preisen" sehr angenehm
    und freundlich. Ich hatte grossen Spass an den vielen Baustellen. Echt jetzt....Die Kolonen vor dem Rotlicht überholen...warten....Geländemodus....und loooos. Mit einer Staubwolke am Gashahn gedreht und wau. Die Baustellen waren aber sicher nicht für alle so toll. Bin gespannt, wie das im 2019 getoppt werden könnte, sollte es eine Fortsetzung geben. Für mich war die Tour allerdings schon nicht ganz ohne.
    Stefan Schmid alias Schmedi

    Ac061cd4b1bc7129d05575a50eb41c76e2632786
  • C3f4626013f45919561579f82cfe0c0cf239ea3c
    The Viking

    Hallo Finishers
    Nachdem Indian den Ride gepostet hat, hats mich wunder genommen was das ist. Hab gerade Ferien und ab aufs Bike.
    Meine eigene Herausforderung war, den ride möglichst ohne grosse Pausen am Stück zu machen.
    Start war im Kreisel Altdorf Richtung Klausen, der nächste Punkt für mich. Wetterbedingt habe ich mich dann für Start Richtung Ostschweiz entschieden. In mancher Hinsicht fast ein Fehler und wurde beinahe zum Verhängnis. Zwei mal entglitt mir das Vorderrad und mit viel mühe konnte ich die Maschine, eine VN 1700 Voyager, auf Kurs halten. Beide male in einer Spitzkehre bei sehr geringer Geschwindigkeit. Das 2. mal hatte ich aber noch viel mehr Glück, da rutschte sie mir fast auf die andere Fahrbahnseite, doch der entgegenkommende und der nachfolgende PW waren auch nicht schnell unterwegs. So konnte ich die Maschine ohne Sturz wieder unter Kontrolle bringen. 400kg Töff, meine Güte, ich dachte ich brech mir die Knie.
    Unten am Julier dann eine etwas länger Pause als vorgesehen, musste mich erst etwas sammeln.
    Der Zeitplan vor Augen gings dann auf abtrocknender Strasse etwas rasanter zu Gange. Der Ride wurde zum perfekten Fahrgenuss, alles trocken, Sonnenschein, sehr wenig Verkehr. Von Biasca bis Disentis ging es ohne weiteres nur im T-Shirt und Kutte. Aber ich kenne Andermatt vom WK, lieber die Jacke wieder anziehen. Bis Brig war alles super und da hat es begonnen mit dem Verkehr Richtung Cole des Mosses. Danach wars wieder Super und schon etwas später am Abend.
    04:55 am Morgen los und 19:55 auf dem Col des Mosses wieder auf dem Heimweg.
    Bei Meiringen dann der Schock, Susten gesperrt. Holy Shit, muss ich jetzt doch noch abbrechen?
    Habe dann entschlossen, es einfach zu versuchen und notfalls aus dem Chopper eine Enduro zu machen. Habe ja auf dem Ride genug Baustellen und Schotter gesehen.
    Auf dem Susten waren gerade Betonarbeiten am Tunnel an der Reihe, aber ein nettes Gespräch und 2 Karton Bier(die ich jetzt dann vorbeibringen darf) ermöglichten mir die Weiterfahrt nach 30 Minuten Wartezeit. Da war dann Leider auch klar, ich werde es nicht mehr schaffen, den Ride am selben Tag zu beenden wie ich gestartet bin.
    Der Rest des Rides verging dann im nichts, noch schnell Wasen anfahren und zum Kreisel um die Runde perfekt zu schliessen. Schon war ich zuhause.
    Gesamtzeit 20:13h (1115km) von zu Hause nach zu Hause.

    7297ce7f021d20069078ee2d4c36a9efdab7d9ea
  • 2f1e02c5eb5d06f1c35b5fed6fd554f149298339
    wasi

    So Leute.

    Jetzt kann ich mich auch vorstellen. Habe meine Tour am Donnerstag, also vor 4 Tagen beendet. Warum ich so lange wartete mit meinem Post hier? Tja, musste halt noch den kruzen Blog fertigstellen, weil das alles hier sicher keinen Platz findet.

    Also, wens interessiert: ... Ne, erst am Schluss des Posts, sonst liest ja hier keiner mehr weiter...

    Ich habe erst letzten Sommer im zarten Alter von 40 Jahren mit Töff fahren begonnen. Ich machte im Jahr 1996 mal die 125er Prüfung mit einer Vespa, und fuhr dann auch mehr oder weniger regelmässig mit der Vespa so rum. Touren nach Südfrankreich und Sardinien waren dabei so das Längste.

    Ich hocke jetzt seit 1 Jahr und 1 Monat auf meiner 1200 GS (anfangs noch 3 Monate auf der kleineren Cousine 700 GS) und habe aber doch schon 28800 km auf dem Buckel. Oder treffender in den Schultern....
    Und wer was anderes behauptet, ist mir egal: Mit der 1200 GS ists wie mit einer Vespa, halt einfach grösser :-)

    Meine bisher richtige Tour war anfangs Mai nach Kopenhagen an die Eishockey WM. 2 Tage alles Autobahn via Festland (also nix Fähre), dann oben noch bisschen rumgekurvt, und in 3 Tagen wieder nach Hause. Waren dann auch gut 4000 km beisammen.

    Also denn.
    Hier noch der Link zum ausführlichen Reisebericht der Tour:
    http://wasizug.ch

    Gruss Wasi

  • B5e26bcf51ee547463ae38ddadfd9b03c09876e1
    Pete

    Hallo zäme, eine gewaltige Tour und ich bin sehr froh, dass ich mich habe überreden lassen, diese Tour mitzumachen. Wie vielfältig ist doch unsere Schweiz, diese Landschaften einfach eine Pracht. Gut die Baustellen, aber sie können halt nur im Sommer bauen. Dafür müssen wir halt Verständnis haben.
    Ich möchte alle noch nicht Graniterider ermuntern, diese Tour zu fahren. Ihr werdet sehen, ein einmaliges Erlebnis.

  • 416277e701aed6c148323d9fa224339ee9cb58eb
    Marco

    Hallo zämme, ja war eine tolle Tour und dieses Mal nicht mit einem großen Motorrad sondern mit meiner Suzuki Burgman 650. War eine neue Erfahrung, empfehlenswert und das Wetter wunderbar bei leider etwas zu vielen Baustellen.

    2236540856134852464cfde5b26d03f62ba26dc6
  • 81d9de316e922e3426220e1463b7e57fff2125a5
    Flöru

    Hoi zäme,

    nun gehöre ich auch zu den glorreichen und glücklichen Finishern.

    Der Granite Ride ist wirklich ein tolles Erlebnis und führt dich durch echt schöne Gegenden der Schweiz.
    Auf der Tour habe ich einige neue Strecken entdeckt, die ich sicher auch in die eine oder andere Clubausfahrt mit einbauen werde.

    Aus dem Ride selbst habe ich auch meine eigene kleine Challenge gemacht.
    Das ganze in 48 Stunden mit Übernachtung zu erfahren kam mir irgendwie etwas zu leicht vor. Und nachdem ich gesehen hatte, dass die meisten Finisher so um die 34 Stunden benötigt hatten, war mir klar, dass das nach Abzug der Übernachtungszeit von geschätzt 10 Stunden, auch deutlich kürzer gehen sollte.
    Mein selbstgestecktes Ziel waren also maximal 24 Stunden für die 12 Pässe und 1000 km.

    So ging es Samstagmorgen um 4 Uhr los in Richtung Altdorf zu meinem nächstgelegenen Einstiegpunkt.
    Tja, und am Sonntag um 1:15 Uhr in der Nacht war ich wieder zu Hause.
    Mit 18 Stunden und 15 Minuten reiner Fahrzeit habe ich die 1120 km inklusive An- und Rückfahrt abgespult.
    Insgesamt war ich 21 Stunden auf Tour.

    Ein absolut geniales Erlebnis, das mich sowohl physisch als auch psychisch an meine Grenzen gebracht hat.
    Stau am St. Bernadino, Hitze im Tessin und zum Teil heftiger Regen im Wallis haben mich zwischendurch schon an meinem Vorhaben zweifeln lassen, aber mit jedem erreichten Pass wurden immer mehr Glückshormone ausgeschüttet, was mich bis zum Schluss hat durchhalten lassen.
    Vor allem das Gefühl um kurz vor Mitternacht auf dem Susten zu stehen und die gesamte Auffahrt alleine gewesen zu sein war schon einmalig.
    Wann hat man einen ganzen Pass schon mal für sich ganz alleine?

    Ich fand es super und freue mich schon auf die nächste Herausforderung :-)

    05b5c8e16d8b2f9198598372c612e16a37fa7d05
  • 58957a7359ead29921a218f2698ce3bd20c16f6e
    Atonis

    Hallöle Zusammen.
    Ich und ein Freund haben die Tour Dienstag und Mittwoch (10. & 11.7.) abgefräst; man war das intensiv. Nebst sehr viel "Gegen-Wind" hatten wir gefühlt noch mehr Baustellen. Wie wir vor den roten Ampeln warten, von dem träume ich immer noch :-)
    Die Tour ist der Hammer. So kommt man in Gegenten, wo man sonst nie hin geht. Die Schweiz ist wunderschön.
    Und die Tour forderte mich sehr heraus, in 2 Tagen > 1000 km mit einem Sau-Bock von Motorrad fast nur enge Kurven zu fahren, war Trainibg pur.
    Aber, auf jedenfall war es die Reise wert.

    57d65182f59e8c8ae5296a56b34905ea5afe0543